Nachdem die damals Jungen etwas älter geworden sind und der Anfang der 1970er Jahre erstellte Hafen längst auch zur Heimat vieler Motorboote geworden ist, gab sich der Verein vor einiger Zeit den offiziellen Namen „Altnauer Segel- und Motorbootclub“ mit dem Ziel, nebst den Regattacracks und Fahrtenseglern auch den Motorbootfahrern eine Heimat bieten zu können. Unter den Gründungsmitgliedern war mit dem langjährigen Präsidenten Charly Böhler ein Pionier auf dem Gebiet der gewerblichen Segelausbildung. Hunderte von Wassersportlern erwarben über die Jahrzehnte in seiner Segel- und Motorbootschule ihr Patent, was nebst dem neu gebauten Hafen wesentlich dazu beitrug, dass der ASC zehn Jahre nach seiner Gründung bereits über 300 Mitglieder hatte. Nach Gründung vieler anderer Wassersportvereine und einem gesamtgesellschaftlich zu beklagenden Rückgang an Vereinsbindungen hat sich der Mitgliederbestand zum fünfzigjährigen Bestehen des Clubs hin zwischen hundert und 150 Mitgliedern eingependelt, wobei nebst der Einzelmitgliedschaft und der Jugendmitgliedschaft auch eine solche für Familien und Passive möglich ist.
Seit seiner Gründung hat der ASC eine grosse Regattatradition vorzuweisen. Nach dem Bau des Altnauer Hafens veranstaltete der ASC 1972 erstmals seine „Tag- und Nachtregatta“. Jahr für Jahr starten seither jeden letzten Freitagabend der Schulferien um Punkt 20 Uhr mehr als hundert Boote vor Altnau in die beginnende Nacht mit dem über die Jahre nur unwesentlich veränderten Kurs über Konstanz, Hagnau und Güttingen wieder zurück nach Altnau. Während über die Zeit die teilnehmenden Boote grösser und schneller geworden sind und die Nacht auf dem See entsprechend kürzer ist, so hat sich doch nichts daran geändert, dass meist bis gegen Morgen an der „Molenbar“ das Gesegelte noch durchdiskutiert wird. Stolz darf der ASC daher auf rund 45 Ausgaben einer der neben „Rund um“ und der „Ost-West“ wohl traditionsreichsten und grössten Regatten am See zurückblicken. Daneben veranstaltet der ASC jährlich eine Clubregatta sowie eine Ausgabe der mit verschiedenen benachbarten Vereinen gemeinsam durchgeführten Midweek-Serie.
Ein wichtiger Eckpfeiler der Clubarbeit bildete seit jeher auch die Jugendarbeit. Der Gründungspräsident Migg Stäheli war selbst begeisterter und erfolgreicher Segler auf der vornehmlich für Junioren verwendeten 420er Jolle. In jahrzehntelanger Juniorenarbeit gab er Wissen und Erfahrung weiter, so dass noch heute zahlreiche Clubmitglieder von der Erfahrung profitieren, welche sie bei ihm in den abendlichen Trainings oder Regattalagern machen durften. Auch heute unterhält der ASC eine beachtliche Flotte mit Optimistenjollen, Lasern und den genannten 420er, so dass für alle Altersklassen der Kinder und Jugendlichen das passende Boot bereit steht, wo sie während des Sommerhalbjahres wöchentlich einmal abends nebst Regattaerfahrungen auch Wissen im Bereich von Seemannschaft, Sicherheit und Kameradschaft sammeln können.
Selbstverständlich steht im Vereinsleben die Pflege der Segelkameradschaft an hoher Stelle. Gemeinsame Bootsausfahrten, etwa zu Saisonbeginn das „Ansegeln“ oder später entsprechend das „Absegeln“, werden häufig zum Austausch von Erfahrungen genützt, und auch mehrtägige Ausflüge wie der „Pfingsttörn“ ermöglichen immer wieder neue Entdeckungen von Häfen und Restaurants. Auch am wöchentlichen Stamm in der „Krone“ beim Altnauer Hafen wird fleissig debattiert. Durch das Winterhalbjahr hindurch verkürzen Anlässe wie der Adventshöck, der Neujahrsapéro oder sonstige Treffen die wassersportfreie Zeit.
Der Altnauer Segel- und Motorbootclub ist Mitglied verschiedener Dachverbände, neben dem Schweizerischen Seglerverband „Swiss Sailing“ und dem dazugehörigen Regionalverband insbesondere auch dem Bodenseeseglerverband. Daneben engagiert sich der ASC im „Blauen Anker“, einer Organisation, welche sich der Pflege des Umweltgedankens in Häfen widmet. In den fünf Jahrzehnten seines Bestehens sind viele Mitglieder unter ASC-Stander auch fernab der heimatlichen Gewässer erfolgreich gesegelt, so dass der Club auf zahlreiche Erfolge seiner Segler zurückschauen kann. So war unter anderem eine ASC-Crew als Vertreter der Schweiz an den Olympischen Spielen 1984 mit dabei. Daneben konnte ein Boot unter ASC-Flagge den Weltmeistertitel in der 8mR-Klasse gewinnen, in der Drachenklasse errang ein ASCler den Vizeuropameistertitel. Unter den vielen Teilnahmen an nationalen und internationalen Meisterschaften sticht der sechsfache Schweizermeistertitel Christian Schillings auf dem H-Boot sicherlich hervor. Auch was das Fahrtensegeln anbelangt, haben sich die Aktivitäten der Vereinsmitglieder nie nur auf den Bodensee beschränkt. Lange bevor die heutigen Chartertörns weit verbreitet waren, haben verschiedene ASC-Segler die Ägäis oder die karibische See erkundet, und viele haben später von diesen Erfahrungen profitiert. In jüngerer Vergangenheit ist es vor allem Clubmitglied und Holzbootbauer Stefan Züst, der als Einhandsegler auf waghalsigen Törns unterwegs ist und von diesen als gefragter und ausgezeichneter Referent und Autor berichtet.
Seit dem Erweiterungsbau des Hafens 2008/09 verfügt der ASC über eigene Clubräumlichkeiten, ein Wettfahrt- und Sitzungsbüro sowie über einen grosszügigen Materialraum.
Im Winter 2019 wurde das Sitzungsbüro umgestaltet und ist seither Clublokal, unser "Wellenbrecher"